Wir hätten da noch einen Superstar im Programm

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Besetzungsliste diesmal: Nick.

Schlafend auf der Eckbank liegend. Als er aufwacht, Margareta und ich uns mit einer Mitarbeiterin zu ihm an den Tisch setzen, ist er deutlich überbetreut. „Ich kann“, überlegt Frau Regisseurin, „das Stück auch zu einem Ein-Personen-Stück umschreiben.“ Was ihr zum Glück erspart bleibt, da doch noch zwei Mädchen kommen. Desiree und Nina. Also tut Margareta das, was Margareta immer tut: Das Stück ganz von vorn erklären. Nick ist nun nicht mehr deutlich überbetreut, sondern deutlich ausgeschlafen. Macht immer wieder choreografische Vorschläge. Und erzählt nebenbei, dass er früher gehen müsse, weil er noch ein Radiointerview habe. Seine Band sei als Newcomer für den Musikwettbewerb XYZ nominiert. Ihr You-Tube-Video habe in einem Jahr 700 000 oder 7 000 000 Klicks erhalten, ich weiß das nicht mehr so genau. „Hast du das gehört?!“, sage ich sensationsgeschüttelt zur Regisseurin und sie sagt, solche Fälle hätte man bei KuB schon oft gehabt, das käme immer wieder vor, nimmt einen Keks, und „Zurück zur Tanzszene.“

Nick und Nina müssen tanzen. Nick und Nina wollen tanzen. Nick und Nina können tanzen.

Georg schleicht rein. Hatte verschlafen. Und muss jetzt auch tanzen. Leider muss Nick in diesem Moment zum Superstar-PR-Termin. Also ersetze ich ihn. Eingehakt stolpern Georg und ich wie ein zerstrittenes Rentnerpaar durch den Raum, was vor lauter Zank in verschiedene Richtungen zerrt oder sich beim gegenseitigen Überrennen – aus Versehen! – ein Bein stellt.

Anschließend versuchen Nina und Georg eine theatralische  Szene, die dadurch gebremst wird, dass Georg dramatisch übel ist. Margareta hat Erbarmen und lässt ihn sterben, das kommt ihm sehr entgegen.

Christine Brügge

*(Namen geändert)

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