Es ist bitterkalt in Berlin, die Gehwege sind bedeckt mit Eis und Rollsplit, der Schnee klingt harsch. Die Nacht des 19. Dezember 2009 war auch von klirrender Kälte geprägt, aber es gab Herzerwärmendes zu sehen: Die Augen von Jung und Alt leuchteten, als das Publikum nach gut 90 Minuten mit großem Applaus und Jubelrufen in den Rängen stand. Was war geschehen? Theaterpremiere auf der Probebühne der UdK – nur wenige Schritte von der KuB entfernt gelegen. „Auch Irrwege führen wohin“ erzählt von Verwechslungen und Intrigen, von der Liebe und von Träumen, die man mit Geld nicht kaufen kann:
Eine Frau, verlassen von ihrem Mann, lebt alleine mit ihrer Tochter. Beide vermissen den Vater, können aber ihren Schmerz nicht miteinander teilen. Es kommt immer häufiger zum Streit, die Mutter und Tochter fühlen sich unverstanden und suchen beide nach der Erfüllung ihrer Wünsche: Die Mutter glaubt in Carlo einen neuen liebenden Mann gefunden zu haben, verschweigt ihrer Tochter jedoch diese Liason. Die Tochter träumt von der Karriere als Modell und glaubt, dass Carlo ihr dabei behilflich sein kann. Doch halt! Ist besagter Carlo nicht ein und derselbe Mann? Ein Typ, ganz ohne Gewissen, der sich die Träume der beiden zunutze macht, um sich selbst zu bereichern … Und es kommt, wie es kommen muss: Irgendwann kreuzen sich die Wege von Mutter und Tochter, die so langsam auf den Trichter gekommen sind, dass besagter Carlo ein Schlitzohr übelster Sorte ist. Touché! Das schreit nach Rache …
Die jungen Schauspieler haben der Geschichte ein Gesicht gegeben, sie haben das Publikum ausgiebig lachen lassen und durch ihr hervorragendes Spiel zum Nachdenken angeregt. Mit viel Herzblut, Humor und Hingabe haben sie den Zuschauern einen wunderbaren Abend geschenkt. Und diese erste Aufführung war nur der Auftakt eines dreitätigen Theatermarathons, der vor allem von dem Stand- und Spielvermögen seiner Darsteller lebte. Herzlichen Dank! Es war toll!