„Freedom Writers„ ist einer der Filme, die mich nachhaltig gepackt haben. Genauso wie „Rhythm is it!“. Und nun erfahre ich von einem Freund, als ich ihm von KuB und dem Theaterprojekt erzähle, dass seine Mutter bei „Rhythm is it!“ mitgetanzt hat! Nicht im Film, sondern bei der Fortsetzung des Projektes, am Hamburger Schauspielhaus.
Ich weiß noch, wie ich damals im Kino saß und atemlos dabei zusah, wie aus „Das wird doch nie was…“ ein „Unglaublich! Unfassbar! Whoooah!!“ wurde.
Und warum auch nicht ?!
Wir lernen doch alle immer wieder Neues und müssen uns überwinden und ausdifferenzieren, müssen immer wieder Anläufe nehmen, manchmal unzählige Male bei ein und der selben Sache.
Bild: gio.preciado
Wenn sich ein Bürger Tag für Tag im Büro abquält oder an der Werkbank, im Geschäft oder beim Reinigen von Krankenhaustoiletten, ist das „zu erwarten“.
Wenn sich aber ein Straßenkid auf Theater einlässt, zu den Proben geht, dort seine Grenzen erweitert und eine tolle Leistung abliefert, dann reiben wir uns die Augen. (Oh! Da fällt mir ein: Vorletzte Woche noch so ein Filmbeispiel gesehen: „Precious – das Leben ist kostbar„. Hat mich noch tagelang begleitet… ) Obwohl die Anlagen, die Fähigkeiten, die ganze Zeit da waren.
Ich glaube, die Kunst besteht darin, die Stärken individuell positiv auszurichten. Der so genannte „Volksmund“ spricht immer davon, Potentiale zu entfalten. Das mag oft zutreffen. Aber ich glaube, bei manchen Straßenkids sind die schon entfaltet. Beispiel: Wer Phantasie bei Ausreden etc hat, kann sie auf Geschichten, Lyrik, Theaterstücke, Filme, Bücher übertragen. Zumindest glaube ich das im Moment. Vielleicht irre ich mich gewaltig. Aber genau das werde ich ja jetzt unter anderem herausfinden.
Und wahrscheinlich sind es oft Kunstprojekte*, die greifen, weil Künstler ja auch nicht ganz gewöhnlich sind, die skurrilen, bizarren, leid- und freudvollen Prozesse, die sich in einem Menschen abspielen können, erkennen und benennen. Kraft der eigenen Erfahrung damit transformieren, kanalisieren. Und wenn es jemand schafft, Lebenskraft in konstruktive, sich selbst erhaltende Bahnen zu lenken – ich meine – das ist doch dann wirklich geglücktes Kreieren. Schöpfung im besten Sinne.
Ich bin heute jedenfalls sehr gespannt, wer morgen zu der ersten Probe, die ich begleite, kommen wird. Und wie die allererste, die gestern ohne mich stattfand, ablief. Nicht schaulustig gespannt, obwohl, doch, ein bisschen, das hat schon Seltensheitswert. Auch nicht missionarisch, obwohl, come on, doch, auch das. Wie dem auch sei: Ich bin gespannt!!
Christine Brügge
* Was die Arbeit aller Sozialarbeiter in keinster Weise schmälern soll – ihr unglamouröses Tagewerk ist das wichtigste. Und Sportler können auch großartige Wegbegleiter sein. Sport und Kultur und Soziales liegen sogar gar nicht weit voneinander entfernt. Irgendwie kommt es am Ende immer auf die selben Sachen an.
„Freedom Writers„ ist einer der Filme, die mich gepackt haben. Genauso wie „Rhythm is it„. Und nun erfahre ich von einem Freund, als ich ihm von KuB und dem Theaterprojekt erzähle, dass seine Mutter bei letzterem mitgetanzt hat!
Ich weiß noch, wie ich damals in dem kleinen Kino saß und atemlos dabei zusah, wie aus „Das wird doch nie was!“ ein „Unglaublich! Unfassbar! Whoooah!!“ wurde.
Und warum auch nicht ?!
Wir lernen doch alle immer wieder Neues und müssen uns überwinden und ausdifferenzieren und müssen immer wieder Anläufe nehmen, manchmal unzählige bei ein und derselben Sache.
Wenn sich ein Bürger Tag für Tag im Hörsaal abquält oder hinter der Werkbank, im Geschäft oder beim Reinigen von Krankenhaustoiletten, ist das „zu erwarten“.
Wenn sich aber ein Straßenkid auf Theater einlässt, zu den Proben geht, dort seine Grenzen erweitert und eine beeindruckende Leistung abliefert, dann reiben wir uns die Augen, weil es so ungewöhnlich erscheint, obwohl es eigentlich „ungewöhnlich gewöhnlich“ ist. (Oh! Da fällt mir ein: Vorletzte Woche noch so ein fantastisches Beispiel gesehen: „Precious – das Leben ist kostbar„. Hat mich noch tagelang begleitet… ) Und obwohl die Anlagen, die Fähigkeiten die ganze Zeit da waren.
Ich glaube, die Kunst besteht darin, die Stärken individuell auszurichten. Der so genannte „Volksmund“ (blödes Wort, oder?) spricht immer davon, Potentiale zu entfalten. Aber ich glaube, bei vielen Straßenkids sind die schon entfaltet. Beispiel: Wer Phantasie bei Ausreden etc hat, hat sie bereits. Es kommt „nur“ darauf an, was er aus ihr macht. Heißt: Setzt er sie für Ausreden beim Schnorren ein, oder schreibt er (siehe Allgäuerin…) Geschichten, Lyrik, Theaterstücke, Filme, Bücher? Und dramatisches Potential ist doch wunderbar, kann jedenfalls wunderbar sein, wenn….
Wahrscheinlich sind es deswegen oft Kunstprojekte*, die greifen, weil Künstler ja auch nicht ganz gewöhnlich sind und weil sie die skurrilen, bizarren, leid- und freudvollen Prozesse, die sich in einem Menschen abspielen können, erkennen und benennen. Transfomieren, kanalisieren. Und wenn es jemand schafft, Lebenskraft in konstruktive, sich selbst erhaltende Bahnen zu lenken, ich meine – das ist doch dann wirklich geglücktes Kreieren.
Ich bin heute jedenfalls sehr gespannt, wer morgen zu der ersten Probe, die ich begleite, kommen wird. Und wie die allererste, die gestern ohne mich stattfand, ablief. Nicht schaulustig gespannt, obwohl, doch, ein bisschen, das hat schon auch Seltensheitswert. Auch nicht missionarisch, obwohl, come on, doch, schon auch das. Wie auch immer: Ich bin gespannt!!
Christine Brügge
* Was die Arbeit aller Sozialarbeiter in keinster Weise schmälern soll – ihr unglamouröses Tagewerk ist das wichtigste. Und Sportler können auch großartige Wegbegleiter sein. Sport und Kultur und Soziales liegen sogar gar nicht weit voneinander entfernt. Irgendwie kommt es am Ende immer auf die selben Sachen an.